Seminartage Ende November

Nachdem ich euch bereits berichtet hatte, dass vom 2. bis zum 4.November vier Leute bei uns untergebracht gewesen wären, hätte sich diese Szenerie am darauffolgenden Wochenende gleich wiederholt. Allerdings mussten wir diesem Vorhaben unseren Gasteltern zuliebe den Riegel vorschieben, und so kamen die beiden Jungs aus Toronto im Freizeitheim unter. Trotzdem verbrachten wir viel Zeit mit ihnen, beispielsweise auf einer Wanderroute, die uns von Ken empfohlen wurde. Alles in allem fanden sowohl Jonas als auch die Zeit mit ihnen sehr erholsam, denn wir hatten ein paar richtig gute Unterhaltungen und waren nicht zwangsläufig nur mit uns selbst beschäftigt.

Am 11. November war in allen britischen Commonwealth Staaten (auch Commonwealth of Nations) ein Tag, an dem der gefallenen Soldaten aus den Kriegen gedacht wurde. Da Kanada neben den 52 anderen Staaten auch zum Commonwealth gehört, wird hier in jeder Stadt um 11 Uhr eine Gedenkminute gehalten. Es ist vergleichbar mit dem deutschen Volkstrauertag, jedoch wird es meines Erachtens hier noch mehr wahrgenommen und größer zelebriert. Der Hintergrund vor dem 100-jährigen Jahrestag vom Ende des 1.Weltkrieges machte es dieses Jahr nochmals zu etwas Besonderem. In vielen Läden wurden die roten Poppy’s (Mohnblume mit Anstecknadel) gegen eine Spende für Hilfe für Veteranen verkauft. Überall sah man die Leute damit rumlaufen, da es eine große Bedeutung für die Kanadier hat, in Freiheit leben zu dürfen. Auch im Gottesdienst wurde davor kein Halt gemacht, und so gab es eine Schweigeminute, die Nationalhymne und einige Worte zu Beginn (sehr patriotisch).

LEST WE FORGET = Lasst uns nicht vergessen

Seit kurzem haben wir das, was alle Welt von Kanada denkt: Schnee! Die warmen Tage, die wir wirklich sehr genossen haben, sind jetzt wohl endgültig vorüber. Noch ist der Schnee etwas Tolles – aber fragt mich gerne in 4 Monaten noch einmal, denn der Winter soll scheinbar bis Anfang April nächsten Jahres anhalten. Jedenfalls nutzen wir die Gunst der Stunde, um im Schneetreiben Hockey zu spielen. Doch die Freude dabei währte nur kurz, denn durch die unwirklichen Außenbedingungen ließ sich der Puck nur langsam bewegen, wodurch der Spielverlauf sehr gemächlich wurde.

So, und nun folgt die Auflösung dafür, warum ihr solange auf meinen nächsten Blogbeitrag warten musstet:

Für die vergangenen 5 Tage wurden alle kanadischen Impactler aus ganz Ontario „eingeflogen“, denn wir hatten unsere ersten Seminartage im Freizeitheim in Moffat. Eingeflogen ist auch das richtige Stichwort, da Angelika, momentan noch Teil des Koordinationsteams von Impact, extra aus Deutschland angereist war.  Wir kamen alle wieder zusammen, konnten von unseren ersten Monaten berichten und wie es uns bei der Arbeit bisher so ergangen ist.

Morgens nach dem Frühstück gab es immer eine Bible Study mit Ken darüber, wie wir aus unserem „Bibelstudium“ während des gesamten Einsatzes und darüber hinaus das meiste herausholen. Nachmittags gab es ganz unterschiedliche Programmpunkte. Zusammen haben wir den großen Speisesaal weihnachtlich geschmückt inklusive Fake-Tannenbaum, bei winterlichen Temperaturen draußen gekickt oder sind eine Runde am Teich oder auf den vielen Waldwegen (die Jonas und ich so schön freigeschnitten haben) spazieren gewesen. Auch ein Ausflug zur Guelpher (nächstgelegener Ort zu Moffat) Einkaufsmall haben wir gemacht.

Beim Christmasshopping

 

Ein Highlight war definitiv der Weihnachtsabend am Mittwoch mit Weihnachtsliedern, klassisch kanadischem Truthahn-Festessen und Yankee-Swap, was die amerikanische Version von Schrottwichteln ist, bei der man jedoch auch Geschenke stehlen kann. Jonas und ich haben uns dafür jeweils etwas ganz Schönes aus dem örtlichen Second-Hand-Laden rausgelassen.  Während Jonas sich dort ein Hawaii-Hemd besorgt hatte, gab es von mir die Mona Lisa.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es cool war, alle wiederzusehen und dank des nicht ganz so straffen Zeitplans auch einfach mal ausruhen zu können. Wir hatten eine tolle Gemeinschaft und keiner blieb den ganzen Tag in seinem Zimmer, auch wenn spätestens am ersten Abend jedem hätte klar sein können, dass man hier nur sehr wenig geschlafen finden wird.